Ausblick

ETH-Präsident Joël Mesot spricht über die strategischen Schwerpunkte der Hochschule im Jahr 2024 und darüber, welche Bedeutung philanthropischen Mitteln und Partnerschaften dabei zukommt.

Welche Themen beschäftigen die ETH 2024 besonders?

Wir sind mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Und doch bleibe ich zuversichtlich. Denn an der ETH wird jeden Tag vieles entdeckt, erdacht und umgesetzt, das die Schweiz und die Welt unterstützt, bestmöglich auf Krisen zu reagieren. Zwei Beispiele: Wir haben 2023 gemeinsam mit der EPFL und in Zusammenarbeit mit dem PSI und der Empa eine Koalition für grüne Energie und Speicherung formiert. Rund 30 Firmen und drei Kantone haben sich bereits angeschlossen und weitere werden folgen. Damit beschleunigen wir Lösungen für den Umbau unseres Energiesystems. Mit den Vereinten Nationen unterzeichneten wir ein Memorandum of Understanding mit dem Ziel, die UNO mit Wissenschaft und Technik bei der Bewältigung globaler Herausforderungen zu unterstützen. Erste Projekte werden bereits umgesetzt, wie ein KI-gestütztes Analysetool, mit dem sich die Wahrscheinlichkeit von Gewaltausbrüchen vorhersagen lässt.

Wie wichtig ist dabei das Engagement von Partnern, Donatorinnen und Donatoren?

Damit wir für die Zukunft fit und agil sind, für hochkomplexe Situationen, die sich immer schneller entwickeln, benötigen wir die klügsten Köpfe und ideale Infrastruktur. Der Wissenstransfer in die Praxis muss rasch passieren und es braucht Forschung, die von Neugier getrieben ist. Mit ihrer Unterstützung leisten Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen einen unverzichtbaren Beitrag dazu: Sie stossen neue Projekte an, ermöglichen Stipendien und Professuren und fördern angehende Unternehmerinnen und Unternehmer. Ihre Grosszügigkeit und ihr Vertrauen in die Wissenschaft machen die Hochschule zu dem, was sie heute ist: eine Institution mit grosser Innovationskraft und hohem internationalem Ansehen. Denn man muss sich bewusst sein: Damit eine Hochschule an der Weltspitze mithalten kann, braucht es sehr viel.

Im vergangenen Jahr erhielten Forschung und Lehre an der ETH einen grossen Schub durch die deutsche Dieter Schwarz Stiftung. Wie profitiert die Gesellschaft von dieser Partnerschaft?

Ob Cyberangriffe, Energiekrise oder Klimawandel: Ein Schlüssel für Lösungen für diese grossen Herausforderungen liegt in der digitalen Transformation. Dass wir dank der langfristigen Partnerschaft mit der Dieter Schwarz Stiftung die Möglichkeit erhalten, diesen Bereich noch aktiver mitzugestalten, ist ein grosser Glücksfall. Mit regulären ETH-Mitteln und -Strukturen wäre dies in dem Ausmass nicht möglich. Das gemeinsam generierte Wissen und die gemeinsame Forschung kommen der Schweiz, Deutschland, Europa und letztlich der ganzen Welt zugute.

Wo spüren Studentinnen und Studenten die Wirkung philanthropischer Förderung?

Ein Highlight in diesem Bereich ist das Student Project House. 2500 Studierende, also über 10 Prozent der Studierendenschaft, haben im vergangenen Jahr in den Räumlichkeiten dieser Ideenwerkstatt an eigenen Projekten gearbeitet. Die intensive Auseinandersetzung mit einer selbstgestellten Aufgabe bringt junge Menschen nicht nur im Studium weiter, sie ist auch eine sehr wichtige Erfahrung für das spätere Berufsleben. Die Erfolgsgeschichte von Start-ups wie YASAI, Digit Soil oder Tethys Robotics nahm hier ihren Anfang. Dies ist ein Vorzeigebeispiel dafür, was durch die grosszügige Unterstützung unserer Donatorinnen, Donatoren und Partner möglich wird. Wir möchten das Student Project House 2024 weiter ausbauen, damit noch viel mehr Innovation entstehen kann.

ETH Zürich Foundation, Ausblick

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